Bericht von Stefan Wittenfeld, 17. Oktober 2011

Vom 15. bis zum 16. Oktober 2011 habe ich das von Diana Drewes und Christina Opitz veranstaltete Seminar „Feinheiten der Körpersprache“ in Ellerbek bei Hamburg besucht.

Wenn ich Seminare beurteile, dann stelle ich mir zu allererst die Frage, ob es einfach nur mal so interessant war? Oder ob ich da einen tatsächlichen Nutzen für mein Leben und Wirken mit meinem Hund herausziehen kann?

Vieles im Leben ist interessant. Vielleicht auch ein Seminar über die chinesische Wirtschaftskultur. Andere Dinge im Leben haben einen Nutzen für einen selbst.

Das Seminar „Die Feinheiten der Körpersprache“ war ein Top-Seminar aus dem ich sehr viel Wissen für mich herausziehen konnte. Ich habe dort gelernt, meinen Hund systematisch zu beobachten und weiß auf welche Körperteile ich wie achten muss. Augen, Ohren, Rute, Fang, Körperschwerpunkt und einiges mehr werden ab sofort scharf beobachtet. All das bedarf ab jetzt natürlich noch viel Übung. Aber die Herangehensweise ist mir klar geworden. Ich habe gelernt, den Hund in einigen Details zu beobachten und das Beobachtete zu beschreiben. Interpretationen dieser Beobachtungen waren nicht Bestandteil des Seminars und obliegen nachvollziehbarer Weise dem jeweiligen Hundehalter, der im Laufe der Zeit seinen eigenen Kontext zwischen der beobachteten Körpersprachlichkeit und dem was danach geschah erstellen kann.

Die Referentin Esther Follmann dürfte in Deutschland hinreichend bekannt sein und es bedarf an dieser Stelle sicherlich keiner Vorstellung. Esther Follmann agiert didaktisch hervorragend und versteht es, komplexe Sachverhalte so verständlich aufzubereiten und darzulegen, dass man in jeder Sekunde des Seminars sofort versteht worum es geht.

Auch hat die Referentin das notwendige Feingefühl für die Teilnehmerschaft und geht auf individuelle Fragen – auch wenn sie sich mal am Randgebiet des eigentlichen Seminarthemas bewegen – fachgerecht und kompetent ein.

Der Mix aus der Vermittlung theoretischer Grundlagen und praktischen Anteilen war sehr ausgewogen und angenehm. Erst lernen in der Theorie, dann das Einüben in der Praxis. Teilnehmer ohne Hund wurden dabei genauso involviert und gefordert wie Teilnehmer mit Hund.

Das Seminar endete mit einem für mich hohen Lernerfolg und einem wunderbaren Wohlfühlfaktor. Es ist jedoch kein Entspannungswochenende. Das Gehirn wird spürbar aktiviert.

Die Veranstalterinnen Diana Drewes (Paw Friends) und Christina Opitz (Hundeschule.com) haben das Seminar hervorragend organisiert. Die Seminarorganisation, der Ablauf, Unterbringung und Catering waren perfekt.

In vielen Seminaren füllt man einen Bewertungsbogen aus auf dem am Ende die Frage steht: Würden Sie einem guten Freund dieses Seminar empfehlen? Meine Antwort ist eindeutig „ja“, denn deutlich mehr als 90% meiner Erwartungshaltung wurden erfüllt.