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CaneAmi Hundeschule

Gastartikel: BITTE GIB MICH NIE AUF

5.12. 2014

Heute bin ich auf einem bekannten sozialen Netzwerk wieder auf einen Artikel aufmerksam geworden, der mich sehr berührt.

Und weil ich mir wünsche, dass viele Menschen daran teilhaben können habe ich bei der Autorin Jorinde von Projekt Löwenherz nachgefragt ob ich ihn hier veröffentlich darf. Und ich habe das okay; danke dafür liebe Jorinde:

BITTE GIB MICH NIE AUF.Niki

Dieser Artikel ist den besonderen Hunden gewidmet.

Den Angstbeißern, den Wohnungspinklern, den Schissern, den Panikern, den Schnappern, den Grummlern, den Kläffern, den Männer-Hassern, den Leinenaggressiven, den Unverträglichen, den Zerstörern, den Verstörten und all ihren Leidensgenossen.

Dieser Artikel ist nicht als Trainingsanleitung gedacht.
Dieser Artikel hat allein das Bedürfnis, um Verständnis für sie zu bitten.

Sie alle haben etwas gemeinsam:
Sie brauchen Geduld, Ruhe und Zeit.

Ohne das geht gar nichts.
Und sie brauchen Menschen mit Durchhaltevermögen.
Menschen, die sie nie aufgeben.
Die an sie und sich selbst glauben.
Die bereit sind, immer wieder neue Wege zu beschreiten.

Diese Tiere sind nicht so geboren. Denn am Anfang sind sie alle gleich.
Kein Tier, dass sich durch sein Verhalten isoliert ist damit glücklich.
Immer haben äußere Umstände ihre Situation hervorgerufen.
Meist war der Mensch zumindest involviert, wenn nicht sogar der Verschulder.

Ist es dann nicht unsere Pflicht, ihnen ihr freies Leben zurück zu geben?

Auf diesem Foto ist mein Hund Niki.
Unsere Wege kreuzten sich vor über 10 Jahren.
Niki war damals 8 Monate und alles, was er bis dahin kannte, war die Kiste, in der er seine ersten 6 Lebensmonate verbracht hatte und sein Zwinger im Waldtierheim, aus dem ich ihn holte.
Unser Weg war sehr, sehr lang.
Niki hatte vor allem und jedem blanke Panik.
Doch wir haben es geschafft über die Jahre.
Ich habe immer das Gefühl, er steckte damals in einem engen Korsett aus Angst und Panik.
Doch darunter verbarg sich ein ganz normaler Hund.
Und es war meine Aufgabe, diesen hervor zu holen.
Einen Hund aus seiner inneren Isolation bringen zu können, ist etwas ganz besonderes.

Ich habe drei Hunde. Mit allen habe ich eine eigene Beziehung.
Die zwischen Niki und mir wird jedoch immer etwas besonderes sein.
Er hat gelernt, dass er mir blind vertrauen kann und das zeigt er immer wieder aufs neue.
Es gibt kein schöneres Gefühl auf der Welt für mich, als dieses Geschenk zu bekommen. Es ist selten genug.

Einen besonderen Hund bei sich aufzunehmen bedeutet viel Arbeit.
Aber was am Ende dabei herauskommt ist mit nichts auf der Welt aufzuwerten.
Es lohnt sich so sehr.

Bitte gebt eure Freunde nie auf.
Auch wenn sie sich vielleicht als schwieriger entpuppen, als ihr ursprünglich dachtet.
Niemand kann eine Garantie für das Verhalten eines Tieres geben.
Zudem seid ihr schließlich auch selbst maßgeblich an seiner Entwicklung beteiligt.
Und das vom ersten Tag an.

Lasst euch nicht entmutigen.
Bleibt stark und behaltet das Ziel vor Augen.
Einem Lebewesen das zurück zu geben, was ihm meist von Menschenhand genommen wurde:

Seine innere Freiheit.

copyright Jorinde. Projekt Löwenherz